Ride Hacks für den Herbst

Die Tage werden kürzer, die Motorrad-Saison neigt sich dem Ende zu. Jetzt können die letzten Strahlen der Oktobersonne in vollen Zügen ausgekostet werden, bevor du deine Maschine in den wohlverdienten Winterschlaf verabschiedest.  Damit du die letzten Touren des Jahres in vollen Zügen genießen kannst, haben wir für dich sieben Tipps für herbstliche Ausflugsfahrten.

1. Wetterfeste Kleidung  

In der kalten Jahreszeit ist wind- und wetterfeste Kleidung Pflicht. Von Thermo-Overalls über Halskrausen bis hin zu gefütterten Motorradstiefeln ist das Angebot nahezu unbegrenzt. Achte bei der Wahl deiner Kleidung darauf, dass dich diese nicht in deiner Bewegungsfähigkeit einschränkt. Integrierte Leuchteinsätze sorgen auch bei schlechter Sicht dafür, dass dich andere Verkehrsteilnehmer auf der Straße stets frühzeitig erkennen können.

2. Motorrad-Pflege intensivieren

Auch deine Maschine verlangt im Herbst besondere Aufmerksamkeit. Denn Kälte, Feuchtigkeit und Streusalz können das Material deines Fahrzeugs angreifen, wovor du dich mit speziellem Konservierungswachs schützen kannst. Die Antriebskette ist besonders anfällig für Pannen und deshalb regelmäßig und gründlich zu reinigen. Auch die Batterie muss bei niedrigeren Temperaturen mehr leisten und sollte aufgeladen oder gegebenenfalls ersetzt werden.

Überprüfe vor jedem Fahrtantritt die wichtigsten technischen Anlagen deines Bikes auf ihre Funktionstüchtigkeit. Checke Leuchtanlagen, kontrolliere die Bremsen und fülle bei Bedarf Bremsflüssigkeit nach und vergewissere dich, dass die Reifen über ausreichend Druck und Profil verfügen.

3. Licht und Schatten

Spärliches Tageslicht, Nebel und plötzliche Wetterumschwünge sorgen im Herbst für schwierige Sichtverhältnisse. Doch auch bei klarem Himmel kann der Asphalt das tiefstehende Sonnenlicht reflektieren und dich unerwartet blenden. Es ist deshalb besonders wichtig, dass dein Helmvisier sauber und frei von Kratzern ist.

Weiterhin solltest du mit der Beleuchtung deiner Maschine hinreichend vertraut sein. Ob Fern- oder Abblendlicht, Tagfahr- oder Nebelschlussleuchte: Um den vollen Durchblick zu behalten und auch für andere Verkehrsteilnehmer stets sichtbar zu bleiben, musst du den Einsatz sämtlicher Scheinwerfer sicher beherrschen.  

Übrigens: Die Beleuchtungsanlagen am Motorrad sind gesetzlich stark reglementiert. Wenn du aus kosmetischen oder sicherheitsrelevanten Gründen Veränderungen vornehmen willst, solltest du dich daher gut über die Zulässigkeit eines solchen Vorhabens informieren.

4. Bleib auf dem Boden

Widrige und teilweise unberechenbare Witterungsverhältnisse machen aus deiner herbstlichen Spritztour schnell eine Rutschpartie. Denn nasses Laub und Matsch sorgen für glatte und schwer befahrbare Straßen. Auch Nebel und Morgentau schlagen sich als Feuchtigkeit auf der Fahrbahn nieder und können bei niedrigen Temperaturen schnell gefrieren. Besondere Vorsicht ist nahe Waldgebieten und auf Brücken geboten.

Im Unterschied zu Pkw unterliegen einspurige Kraftfahrzeuge nicht der gesetzlichen Winterreifenpflicht. Du solltest dennoch unbedingt auf eine wettertaugliche Bereifung achten, wenn du dich noch im Oktober in den Sattel schwingen willst. Vor Fahrtantritt kannst du die Fahrbahnbeschaffenheit testen und so frühzeitig ein Gespür für Brems- und Lenkverhalten entwickeln.     

5. Vorsicht vor Wildwechsel

Wildwechsel ist über das gesamte Jahr eine ernstzunehmende Gefahr im Straßenverkehr. Doch im Herbst und Winter lassen sich Hirsche, Wildschweine und andere Waldbewohner auf der Suche nach Nahrung oder paarungsbedingt vermehrt zu riskanten Fahrbahnüberquerungen hinreißen.

Beachte stets die entsprechende Beschilderung und passe deine Fahrweise unverzüglich an, d.h. Tempo reduzieren, ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand wahren und wachsam bleiben. Nahe Waldgebieten und auf Straßen, die parallel zu Feldern verlaufen, solltest du vor allem bei Morgen- und Abenddämmerung die Augen offen halten: Zwischen 17:00 und 08:00 Uhr ist mit erhöhtem Wildwechsel zu rechnen.

6. Landwirtschaftliche Verkehrsteilnehmer

Felder bestellen, Ernte einholen, Silos und Scheunen füllen: Landwirte haben im Herbst alle Hände voll zu tun. Das macht sich auch auf der Straße bemerkbar: Vor allem in ländlichen Regionen steigt das Aufkommen landwirtschaftlicher Nutz- und Zugmaschinen. Weil diese Fahrzeuge besonders schwerfällig und langsam sind, lässt sich manch ungeduldiger Verkehrsteilnehmer zu waghalsigen Überholmanövern verleiten.

Auf beides solltest du vorbereitet sein: Bewahre die Ruhe, selbst wenn dir ein Traktor die verheißungsvolle Kurvenfahrt vermasselt und habe stets einen wachsamen Blick auf Vorder- und Hintermann.

7. Risiko vermeiden

Vom goldenen Herbsttag bis hin zum plötzlichen Kälteeinbruch – die dritte Jahreszeit ist wettertechnisch immer für eine Überraschung gut. Du solltest deshalb vor jeder Fahrt sorgfältig abwägen, ob deine Sicherheit angesichts der zu erwartenden Witterungsbedingungen, Sichtverhältnisse und Fahrbahnbeschaffenheit gewährleistet ist.

Fahrten im Dunkeln, bei starkem Wind und bei Schnee und Glätte solltest du um jeden Preis vermeiden. Derartige Verhältnisse sind ungeachtet deines Fahrvermögens kaum zu kontrollierende Risiken. Als grober Richtwert gilt: Temperaturen unter 7⁰ im Schatten sind grundsätzlich ungeeignet!

Darüber hinaus gilt auch im Herbst: Fahre vorausschauend, passe deine Geschwindigkeit an die bestehenden Verhältnisse an und mäßige dich in Kurven. Dann steht dem krönenden Saisonabschluss nichts mehr im Wege!

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